Freitag, 22. November 2024

Mach mal Pause – oder auch nicht: Die Illusion des freien Tages. 🛋️🙃

 


Frage zum Start: Was bedeutet für dich ein freier Tag?

Einleitung: Ein freier Tag klingt verlockend, oder? Einfach mal nichts tun, sich ausruhen, die Füße hochlegen. Vielleicht einen Kaffee auf der Terrasse genießen, ein gutes Buch lesen oder endlich diese Serie weiterschauen, die schon ewig auf deiner Liste steht. Doch wenn du pflegende Angehörige bist, bleibt der freie Tag oft nur eine schöne Idee. Denn während andere ihren Sonntag genießen, wartet im Hintergrund immer jemand, der Unterstützung braucht. Und das Handy ist immer griffbereit – schließlich könnte jederzeit etwas passieren.

Erfahrungsbericht: „Neulich habe ich mir vorgenommen, einen freien Nachmittag zu nehmen. Einfach mal raus, durchatmen und die Gedanken schweifen lassen. Doch kaum war ich auf dem Weg, klingelte mein Handy. Der Rollator meiner Mutter war kaputt, und plötzlich stand ich statt im Café im Baumarkt und suchte nach Ersatzteilen. Frei ist eben relativ, wenn man Verantwortung trägt. Egal, ob es um einen defekten Rollator geht, die Medikamente, die besorgt werden müssen, oder den Termin beim Arzt, der plötzlich ansteht – ein freier Tag ist selten wirklich frei.“

Realität der „freien“ Zeit: Die Vorstellung, sich als pflegende Angehörige eine Auszeit zu nehmen, ist oft eine Illusion. Die ständige Erreichbarkeit und das Wissen, dass jederzeit ein Anruf kommen kann, machen echte Erholung fast unmöglich. Selbst wenn man es schafft, sich physisch zu entfernen, bleibt der Kopf oft bei der Person, die man pflegt. Die innere Ruhe fehlt – und damit auch die echte Pause. Das bedeutet nicht, dass man nicht pausieren will, sondern dass man in einem System steckt, das Pausen kaum zulässt.

Tipp am Rande: Nimm dir trotzdem Zeit für dich selbst, auch wenn es schwerfällt. Manchmal reicht schon ein Buch im Garten, ein kurzer Spaziergang oder die Lieblingsserie mit einer Tasse Tee – auch wenn das Handy griffbereit ist. Kleine Rituale, die sich in den Alltag einbauen lassen, sind Gold wert. Versuche, dir diese Momente nicht zu nehmen, sondern sie bewusst einzuplanen.

Vorschläge für kleine Auszeiten im Alltag:

1.     Mikro-Pausen schaffen: Selbst wenige Minuten können helfen. Schließe kurz die Augen, atme tief durch und versuche, die Gedanken für einen Moment abzuschalten. Diese Mini-Meditationen können kleine Oasen der Ruhe sein.

2.     Die „stille Stunde“ einführen: Plane feste Zeiten ein, in denen du nicht erreichbar bist – auch wenn es nur 15 Minuten sind. Erkläre deinen Liebsten, dass diese Zeit für dich ist, und bitte um Verständnis. Kommunikation hilft, Grenzen zu setzen.

3.     Aufgaben abgeben: Wo möglich, delegiere kleine Aufgaben an andere Familienmitglieder, Nachbarn oder Freunde. Es ist okay, um Hilfe zu bitten. Viele Menschen sind bereit zu unterstützen, wenn sie wissen, was gebraucht wird.

4.     Entlastungsangebote nutzen: Informiere dich über Entlastungsangebote für pflegende Angehörige. Tagespflege, Kurzzeitpflege oder Besuchsdienste können helfen, mal einen Tag oder ein paar Stunden freizuschaufeln. Auch wenn die Organisation aufwendig wirkt, es lohnt sich, diese Optionen in Anspruch zu nehmen.

5.     Selbstfürsorge aktiv gestalten: Finde etwas, das dir Spaß macht, und plane es fest ein – sei es ein wöchentliches Kaffeetrinken mit einer Freundin, ein Sportkurs oder einfach ein Abend mit einem guten Film. Diese Fixpunkte können dir Energie geben und sind kleine Lichtblicke im Alltag.

6.     Professionelle Unterstützung suchen: Auch psychologische Unterstützung oder Gespräche mit anderen pflegenden Angehörigen können hilfreich sein. Der Austausch hilft, sich nicht allein zu fühlen und neue Perspektiven zu gewinnen.

7.     Pflegetagebuch führen: Ein Pflegetagebuch kann nicht nur helfen, den Überblick zu behalten, sondern auch als Ventil dienen, um Gedanken und Emotionen festzuhalten. Manchmal hilft es, sich von der Seele zu schreiben, was belastet.

8.     Bewusst digital detoxen: Versuche, wenigstens eine Stunde am Tag die digitalen Geräte auszuschalten. Keine Nachrichten, keine Anrufe, keine E-Mails – nur du und der Moment. Es kann Wunder wirken, die ständige Informationsflut für eine Weile zu unterbrechen.

Ausblick und Motivation:

Pflegende Angehörige sind oft die stillen Helden des Alltags. Ihre Arbeit ist unbezahlbar und unersetzlich – doch die eigene Gesundheit darf dabei nicht auf der Strecke bleiben. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern sich kleine Inseln der Erholung zu schaffen. Denn nur wer sich selbst Gutes tut, kann auch langfristig für andere da sein.

Das System fordert viel von pflegenden Angehörigen – oft zu viel. Umso wichtiger ist es, sich selbst die Erlaubnis zu geben, Pausen zu machen, auch wenn diese nicht perfekt sind. Es ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.

Schlussfrage: Was ist für dich der beste Weg, um eine kleine Auszeit im Alltag zu finden? Hast du Tipps oder Rituale, die dir helfen, durchzuhalten? Teile sie mit uns – denn gemeinsam lassen sich oft die besten Lösungen finden.

Abschließender Gedanke: Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie hart es sein kann, den Alltag zu meistern und dabei die eigenen Bedürfnisse nicht zu vergessen. In meinem Buch „Unser Leben zu dritt, die Demenz, er und ich“ erzähle ich von genau diesen Herausforderungen. Es geht darum, sichtbar zu machen, was pflegende Angehörige leisten, aber auch darum, Mut zu machen, hartnäckig zu sein und sich nicht in der Verantwortung zu verlieren. Deine Gesundheit ist genauso wichtig wie die deines Pflegebedürftigen – also sei mutig und nimm dir deine Auszeit, wie klein sie auch sein mag.

Du hast es dir verdient! 

Dienstag, 19. November 2024

Gefühlschaos gefällig? Die tägliche Achterbahnfahrt der Pflege. 🎢😅

 


Frage zum Start: Welche Emotion beschreibt deinen Tag heute am besten?

Einleitung: In der Pflege ist kein Tag wie der andere – und das gilt besonders für die Gefühlswelt. Vom Glücksmoment bis zum Frustausbruch kann es in wenigen Minuten gehen. Manchmal fühlt es sich an, als wäre man auf einem Jahrmarkt der Emotionen gelandet, von der lustigen Geisterbahn direkt ins Gruselkabinett der Sorgen. Aber genau das macht die Pflege so einzigartig und gleichzeitig so herausfordernd. Wo sonst kann man von einem Moment der tiefen Verbundenheit direkt in die Untiefen der Verzweiflung rauschen? Das Gefühlschaos ist Teil dieser Reise – doch du bist nicht allein auf dieser Achterbahn.

Erfahrungsbericht: „Einmal hab ich während der Pflege geweint und gelacht innerhalb einer Minute. Mein Mann hat mich dabei angeschaut und meinte nur trocken: ‚Schaust du Comedy oder hast du gerade die Pflegeplanung durchgelesen?‘“ Diese Momente kenne ich nur zu gut – dieses Wechselbad der Gefühle gehört zum Alltag einer pflegenden Person. Es gibt Tage, da läuft alles wie am Schnürchen, und man fühlt sich wie der Meister oder die Meisterin der Organisation. Und dann gibt es die Tage, an denen die kleinsten Dinge zum größten Hindernis werden.

Idee 1: Die Palette der Pflege-Emotionen
Pflegende Angehörige erleben eine riesige Bandbreite an Emotionen, die oft kaum Raum haben, verarbeitet zu werden. Hier ein kleiner „Gefühls-Karussellführer“ für den Alltag:

  • Freude: Ein kurzer Moment, in dem dein:e Angehörige:r lächelt oder sich an deinen Namen erinnert. Diese kleinen Augenblicke sind manchmal Balsam für die Seele.
  • Frustration: Wenn der ganze Einsatz, den du gibst, nicht gesehen wird – weder von den Pflegebedürftigen noch von der Gesellschaft. Du bist frustriert, weil du kämpfen musst, wo eigentlich Unterstützung sein sollte.
  • Schuldgefühle: Das Gefühl, nicht genug zu tun, obwohl du schon längst über deine Grenzen hinausgehst. Man fragt sich, ob man mehr Geduld, mehr Liebe, mehr Zeit haben sollte.
  • Dankbarkeit: Für die kleinen Fortschritte und für die Menschen, die an deiner Seite sind und dich unterstützen.
  • Traurigkeit: An manchen Tagen wird einem bewusst, wie viel sich verändert hat und wie stark die Krankheit den geliebten Menschen verändert.
  • Erleichterung: Wenn eine schwierige Situation endlich geschafft ist oder der Tag vorbei ist.

Idee 2: Gefühlsmanagement in der Pflege – Geht das?
Du fragst dich vielleicht: Wie soll ich dieses Gefühlschaos nur bewältigen? Ein paar kleine Strategien können helfen:

  • Tief durchatmen: Klingt banal, hilft aber. Einmal tief durchatmen, bevor du auf eine stressige Situation reagierst, kann oft den Unterschied machen.
  • Mini-Auszeiten: Schaffe dir kleine Oasen im Alltag. Fünf Minuten Ruhe, ein schneller Spaziergang ums Haus oder ein kurzer Moment mit einem guten Buch können Wunder wirken.
  • Sprich darüber: Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen oder in einer Selbsthilfegruppe kann helfen, die eigenen Gefühle zu ordnen und sich verstanden zu fühlen.

Wusstest Du schon? Humor hilft!
Humor ist ein unschätzbares Werkzeug in der Pflege. Lachend lassen sich schwierige Situationen viel leichter bewältigen. Studien zeigen, dass Lachen nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch Stresshormone abbaut und die Gesundheit stärkt. Ein Lächeln hier und da, ein kleiner Scherz, selbst über die widrigsten Situationen, kann den Tag leichter machen. Tatsächlich wird Lachen sogar als Therapieform eingesetzt – es wirkt entspannend, baut Ängste ab und stärkt das Immunsystem. Zudem ist es kostenlos und immer griffbereit!

Idee 3: Gemeinsam lachen – Ein Moment der Verbundenheit
Ein weiteres Hilfsmittel im emotionalen Überlebenskoffer der Pflege ist der Humor. Wenn du das nächste Mal mit einer scheinbar ausweglosen Situation konfrontiert bist, frag dich: „Was wäre daran jetzt lustig?“ Manchmal hilft es, sich die ganze Lage einmal durch die humorvolle Brille anzuschauen. Vielleicht ist es der kleine Stolperstein, der dir den Kaffee über die Hose schüttet – und plötzlich sieht es aus wie moderne Kunst. Diese Momente können das Herz öffnen und die Situation entschärfen.

Praxis-Tipp:
Versuche bewusst, Momente des Lachens zu schaffen – ob durch eine lustige Geschichte, ein altes Fotoalbum oder einen Lieblingswitz. Das Ziel ist, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen und auch in schwierigen Phasen die Freude nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Achterbahn der Pflege – und warum du trotzdem weitermachst
Bei all dem Gefühlschaos fragst du dich vielleicht, warum du das alles machst. Warum du Tag für Tag in diese Achterbahn steigst, obwohl du weißt, dass dir die eine oder andere Schleife den Atem rauben wird. Die Antwort liegt oft in den kleinen, kostbaren Momenten. Es sind die Augenblicke der Nähe, die dich wieder aufrichten. Die stillen Dankbarkeiten, die dich weitermachen lassen. Und auch das Wissen, dass du mit deinem Tun etwas unendlich Wertvolles gibst: menschliche Wärme, Fürsorge und Liebe.

Schlussfrage: Was war das letzte Mal, als du in der Pflege einfach nur lachen musstest? Erzähl uns deine Geschichte – denn gemeinsam lachen macht die Achterbahnfahrt der Pflege ein Stück leichter.

 

In diesem Artikel wollte ich dir zeigen, dass du nicht allein bist in deinem täglichen Gefühlschaos. Diese Achterbahnfahrt der Emotionen ist normal und gehört dazu. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, die eigenen Gefühle zu erleben – wichtig ist nur, dass du sie zulässt und dich um dich selbst genauso sorgst wie um deine:n Angehörige:n.

Lass uns weiter gemeinsam stark sein und nie das Lachen vergessen, denn das ist es, was uns am Ende durch die schwierigsten Tage bringt.

Humor ist nicht nur, wenn man trotzdem lacht, sondern vor Allem, wenn man gerne lacht

Freitag, 15. November 2024

Tausche Schlaf gegen Kaffee: Das Überlebenselixier der Pflege! ☕️💤

 


Frage zum Start: Wie viel Kaffee braucht es, um dich morgens in Gang zu bringen?

Einleitung:
Der Wecker klingelt. Du drückst auf Snooze, aber nur einmal. Denn mehr Zeit gibt's nicht. Die Nacht war mal wieder kurz, und dein erster Gedanke? Kaffee. Willkommen im Alltag der Pflege, wo Schlaf oft zum Luxus wird. Für viele pflegende Angehörige ist Kaffee mehr als nur ein Getränk – er ist ein Überlebenselixier, das uns durch die Herausforderungen des Tages begleitet. Ein Hoch auf die vielen Tassen, die uns wach halten, während wir zwischen Betreuung, Haushalt und vielleicht auch noch Job jonglieren.

Erfahrungsbericht: Ein Leben zwischen Koffein und Verantwortung
„Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie viele Nächte ich auf der Couch verbracht habe, nur um schneller zur Stelle zu sein. Mein Tipp: Kalter Kaffee aus der Thermoskanne – das Getränk der Wahl für alle, die flexibel bleiben müssen. Es ist nicht ideal, aber es funktioniert. Ich habe schon so manchen Morgen mit einem halbleeren Becher in der Hand verbracht, den ich am Abend vorher vergessen habe zu leeren. Und ehrlich gesagt, habe ich irgendwann einfach aufgehört, mich dafür zu schämen. Die Realität ist: Schlaf ist knapp, und Kaffee ist da, um uns zu retten.“

Fun Fact: Kaffee – das inoffizielle Getränk der Pflegecommunity
Wusstest du, dass pflegende Angehörige durchschnittlich bis zu zwei Stunden weniger Schlaf bekommen als der Durchschnittsösterreicher? Kein Wunder also, dass Kaffee bei uns so beliebt ist. Manche Studien legen sogar nahe, dass Kaffee nicht nur wach macht, sondern auch das Gefühl der Erschöpfung zumindest kurzfristig lindern kann. In einer Welt, in der jede Minute zählt, ist es dieser eine Moment der Stille am Morgen – der erste Schluck – der uns daran erinnert, dass wir noch nicht aufgegeben haben.

Und wenn wir ehrlich sind, ist der Koffeinkick oft der einzige „Luxus“, den wir uns in einem stressigen Alltag noch gönnen. Aber nicht vergessen: Ein Espresso ist kein Ersatz für eine gute Nachtruhe, auch wenn wir uns das manchmal einreden wollen.

Strategien für den Kaffee-Alltag der Pflegenden: Mehr als nur ein Wachmacher
Es gibt Tage, da reicht der Kaffee einfach nicht. Aber zum Glück gibt es auch hier ein paar Tricks, die dir helfen können, durchzuhalten, wenn die Nacht mal wieder viel zu kurz war:

1.     Powernap, wenn möglich: Auch wenn’s nur 10 Minuten sind, gönn dir zwischendurch mal eine kleine Pause. Ein kurzer Powernap kann Wunder wirken und dir mehr Energie geben als die vierte Tasse Kaffee.

2.     Kaffee-Rituale schaffen: Statt deinen Kaffee im Stress runterzuschlucken, versuch, daraus ein kleines Ritual zu machen. Selbst ein kurzer Moment der Achtsamkeit kann den Tag ein Stück weit verbessern.

3.     Hydration, Baby!: Kaffee ist super, aber nicht vergessen: Auch Wasser ist wichtig. Für jede Tasse Kaffee ein Glas Wasser hinterher – dein Körper wird es dir danken.

4.     Tee als Alternative: Manchmal ist weniger mehr. Wenn du merkst, dass der Kaffee nicht mehr wirkt oder dir auf den Magen schlägt, probier mal Kräuter- oder grünen Tee. Er hat auch Koffein, aber in einer milderen Form und ist weniger belastend für den Körper.

5.     Kreativer Koffeingenuss: Probier mal einen „bulletproof coffee“ mit Kokosöl oder einen Matcha Latte – kleine Abwechslungen können Wunder bewirken und machen den täglichen Koffeinrausch ein bisschen aufregender.

Hannas Tipp: Mit Humor durch den Kaffee-Dschungel
In meinem Buch „Unser Leben zu dritt, die Demenz, er und ich“ schreibe ich auch über die unzähligen Male, in denen ich morgens wie ein Zombie durch die Küche geschlurft bin – immer auf der Suche nach meinem Retter in der Tasse. Manchmal habe ich in meiner Müdigkeit den Zucker mit dem Salz verwechselt oder den Löffel im Kühlschrank gesucht. Diese Momente bringen mich heute zum Schmunzeln, auch wenn sie damals alles andere als lustig waren.

Kaffee ist nicht nur ein Getränk, sondern oft auch der letzte Funken Energie, der uns durch den Tag bringt. Und ja, ich habe gelernt, in der Lobby der Politik unangenehm laut zu werden, um für unsere Belange zu kämpfen. Aber wenn der Kaffee in der Thermoskanne kalt bleibt und die Nacht kurz ist, sind wir trotzdem die Helden des Alltags – egal, wie viele Tassen es braucht.

Was ist dein Trick?
Wie schaffst du es, wenn die Nacht wieder durchgepflegt wurde? Hast du eine besondere Kaffee-Routine, die dir hilft? Teile deine Tipps mit uns, und lass uns gemeinsam durch den Pflegealltag navigieren – eine Tasse nach der anderen.


Freitag, 8. November 2024

Pflege und Pizza: Manchmal muss es einfach schnell gehen! 🍕🚀

 


Frage zum Start: Was ist dein Go-to-Food, wenn’s mal wieder schnell gehen muss?

Kochen wie ein Chefkoch? Wer pflegt, weiß, wie unrealistisch das oft ist. Der Gedanke an ein perfekt zubereitetes, frisches Mahl bleibt oft ein Traum, während der Alltag mit dem Pflegealltag kollidiert. Stattdessen wird der Lieferservice zum besten Freund, und die Fertigpizza avanciert zur treuen Begleiterin durch die stressigen Tage. Doch wisst ihr was? Das ist okay! Niemand muss sich schuldig fühlen, wenn’s in der Küche mal schneller gehen muss.

Erfahrungsbericht: Pflege und Lieferando – Ein Tag im Leben

"Nach einem besonders anstrengenden Tag habe ich meinen Mann gefragt, was er sich zum Abendessen wünscht. Seine Antwort? ‘Lieferando’. Tja, wer kann da schon widersprechen? Vor allem dann nicht, wenn man den ganzen Tag von Arztterminen zu Therapien hetzt und zwischendurch versucht, den Haushalt irgendwie am Laufen zu halten."

Dieses Szenario kennen viele von uns. Die endlose To-do-Liste, die keinen Raum lässt, um in der Küche kreativ zu werden, geschweige denn Zeit zu finden, frische Zutaten zu schnippeln. Manchmal ist der beste Weg, den Tag zu überstehen, der schnellste Weg – und ja, das darf auch mal die Tiefkühltruhe sein. In meiner Zeit als pflegende Angehörige gab es unzählige solcher Abende, an denen ich schlichtweg keine Kraft mehr hatte. Und wisst ihr was? Ich habe dabei eine wichtige Lektion gelernt: Manchmal bedeutet Fürsorge auch, sich selbst zu erlauben, es einfach zu halten.

Pflege, Pizza und die Selbstfürsorge: Ein Balanceakt

Pflege und Selbstfürsorge in Einklang zu bringen, ist ein Drahtseilakt. Vor allem, wenn man das Gefühl hat, ständig auf Hochtouren laufen zu müssen. Und dann ist da ja noch die Stimme im Kopf – vielleicht klingt sie ein bisschen wie deine Oma –, die einem zuflüstert, dass frisch gekocht und selbstgemacht doch das Beste ist. Aber seien wir ehrlich: Wer zwischen Pflege, Job und Haushalt jongliert, hat nicht immer die Zeit oder die Energie für den Küchenmarathon.

Gönn dir diese kleinen Erleichterungen. Eine Tiefkühlpizza oder eine Bestellung beim Lieblingslieferdienst machen dich weder zu einer schlechten Pflegeperson noch zu einem schlechten Menschen. Im Gegenteil, es zeigt, dass du deine eigenen Grenzen kennst. Manchmal bedeutet ein „Nein“ zur Küche ein „Ja“ zu sich selbst.

Gesunde Alternativen – weil es auch einfach geht

Falls du jedoch doch mal einen Funken Motivation verspürst, etwas Gesundes zu zaubern, ohne lange in der Küche zu stehen, gibt es ein paar schnelle Optionen, die nur wenig Aufwand erfordern:

  • Salat to Go: Fertigmischungen aus dem Supermarkt mit ein paar Extras aufpeppen – fertig ist das leichte, gesunde Essen.
  • Smoothies: Schnell alles in den Mixer werfen, und du hast ein vitaminreiches Mahl, das sich ganz easy nebenbei trinken lässt.
  • Wraps: Tortillas mit Hummus, Gemüse und ein paar Resten vom Vortag befüllen – geht schnell und schmeckt köstlich.
  • Eier in allen Varianten: Ob Rührei, Omelett oder hartgekocht – Eier sind fix zubereitet und liefern wertvolles Eiweiß.

Die kleine Auszeit: Mahlzeit als Ritual

Auch wenn es nicht immer ein Festmahl ist, versuche, das Essen zu einem kleinen Ritual zu machen. Es ist oft der einzige Moment am Tag, an dem du wirklich durchatmen kannst. Setz dich hin, mach den Fernseher oder das Radio an, und genieße einfach für ein paar Minuten. Selbst die beste Tiefkühlpizza schmeckt besser, wenn du dir erlaubst, den Moment bewusst zu erleben.

Ein Plädoyer für die Einfachheit

Die Entscheidung, manchmal den einfacheren Weg zu wählen, ist eine Form der Selbstfürsorge. Es geht darum, sich einzugestehen, dass es nicht immer perfekt sein muss. Und das ist nicht nur in Ordnung, sondern oft auch genau das, was man braucht, um weiter durchzuhalten.

Du bist nicht allein in diesem Spagat – sei es durch die Erfahrungen anderer pflegender Angehöriger oder durch Geschichten wie die aus meinem Buch „Unser Leben zu dritt, die Demenz, er und ich“. Dort schildere ich Situationen, die zeigen, dass es in der Pflege keine perfekten Lösungen gibt, nur machbare. Und manchmal ist die Pizza aus dem Ofen eben die machbarste.

Schlussfrage: Was ist dein Geheimrezept, wenn dir die Zeit (oder die Lust) zum Kochen fehlt?

Schreib mir gerne deine Tipps und Tricks, wie du den Alltagsstress in der Küche reduzierst. Denn manchmal sind es genau diese kleinen Hacks, die uns durch den Tag retten.

Bleib stark und gönn dir, was du brauchst – selbst wenn es „nur“ Pizza ist.


Freitag, 1. November 2024

Die Kunst des Wegduckens: Wer hat den letzten Pflegebericht gesehen? 🙈📋

 


Frage zum Start: Was ist deine cleverste Ausrede, wenn du etwas aufgeschoben hast?

 

Wer kennt es nicht: der Stapel an Unterlagen, der immer größer wird, und die Erinnerung daran, dass der Pflegebericht doch noch ausgefüllt werden muss. Pflegeberichte schreiben, Dokumente ordnen, Listen aktualisieren – das ist vermutlich der langweiligste Teil der Pflege, aber wehe, der Zettel mit den Medikamentendosen ist weg. Dann bricht Panik aus, als wäre der Hund mit den Autoschlüsseln weggelaufen.

Pflegeorganisation: Die unterschätzte Kunst des Improvisierens

Pflegende Angehörige sind nicht nur Betreuer, Pfleger und emotionale Stütze – sie sind auch ungekrönte Meister der Dokumentation, Event-Koordination und des „Papiere wiederfinden“. Dass sich dabei ab und an etwas vertauscht, ist fast schon vorprogrammiert.

Hier ist ein persönlicher Erfahrungsbericht: „Ich habe schon mal aus Versehen das Rezept für den Arztbesuch mit der Einkaufsliste vertauscht. Der Arzt war irritiert, warum ich 2 Liter Milch und eine Tafel Schokolade brauchte, und der Kassierer beim Supermarkt hat sich bei 'Physiotherapie, zweimal wöchentlich' auch nicht besser gefühlt.“ Vielleicht kennst du solche Momente ja auch?

Der Alltag in der Pflege ist ohnehin oft chaotisch genug. Zwischen Pflege und Alltagsorganisation bleibt oft wenig Zeit, um auch noch alles schriftlich festzuhalten. Dabei wissen wir alle, wie wichtig es ist, alles genau zu dokumentieren. Aber wer kann sich schon darauf konzentrieren, wenn der Alltag von einem Moment zum nächsten, ständig neue Überraschungen bereithält?

Tipps für die Pflegeorganisation: So wird das Dokumentieren leichter

1.     Struktur ist das A und O: Versuche, feste Zeiten für die Dokumentation einzuplanen. Morgens beim ersten Kaffee oder abends, bevor du ins Bett gehst – ein kurzer Moment reicht oft schon, um den Tag grob zusammenzufassen.

2.     Digitale Helfer nutzen: Apps wie MediSafe für die Medikamente oder Allesclara für Pflegehilfe, bieten Möglichkeiten, Pflegeberichte und Medikamentenpläne digital festzuhalten und Hilfe bei Pflegefreagen zu bekommen. So verlierst du keine Zettel mehr, und die wichtigen Infos sind immer griffbereit.

3.     Alles an einem Ort: Schaff dir einen festen Platz für alle Pflegeunterlagen – einen Ordner oder eine Mappe, die immer am gleichen Ort steht. So reduzierst du die Suche und sparst Zeit.

4.     Humor hilft: Nimm die Fehler gelassen. Es ist okay, wenn mal was durcheinander gerät. Denn am Ende des Tages zählt, dass du dein Bestes gibst – und das tust du!

Herausforderung der Pflege: Die unsichtbare Last

Pflegende Angehörige leisten unendlich viel, ohne dafür oft die Anerkennung zu bekommen, die sie verdienen. Sie jonglieren zwischen Haushalt, Pflege und eigener Gesundheit, und oft bleibt das Gefühl, nichts richtig gemacht zu haben. Aber denk daran: Der Bericht ist nicht alles. Du bist mehr als die Summe deiner ausgefüllten Formulare.

Lass dich nicht entmutigen

Ich selbst habe oft erlebt, wie schwer es ist, alles gleichzeitig zu schaffen. Gerade als ich noch selbst mitten in der Pflege meiner Liebsten war, hat mich die Dokumentation oft überfordert. Einmal habe ich sogar versehentlich den Medikamentenplan mit dem Kalender meiner Tochter verwechselt. Plötzlich stand im Pflegebericht, dass meine Mutter an einem Samstagvormittag zum Ballettunterricht muss. Ich kann heute darüber lachen, aber in dem Moment war ich nur noch verzweifelt.

Meine Erfahrung zeigt mir, dass es nicht um Perfektion geht, sondern darum, weiterzumachen, auch wenn es holprig wird. Gerade in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit begegne ich oft Menschen, die denken, sie müssten alles perfekt im Griff haben. Doch genau das ist ein Trugschluss. Was wir brauchen, ist weniger Perfektionismus und mehr Selbstmitgefühl.

Fun Fact: Jeder pflegende Angehörige ist auch irgendwie ein Akten-Manager und Event-Koordinator– nur eben unbezahlt und ohne die schicken Visitenkarten. Vielleicht sollten wir uns selbst mal welche drucken lassen: „Meister des Alltagschaos“ oder „Dokumentationsheld des Jahres“ – klingt doch gut, oder?

Wenn der Frust überhandnimmt – was hilft wirklich?

Manchmal ist es einfach zu viel. Der Stress steigt, der Stapel an Dokumenten wächst, und dann fällt auch noch der Drucker aus. Das sind die Momente, in denen es wichtig ist, Hilfe anzunehmen oder um Unterstützung zu bitten. Vielleicht kannst du dir eine kleine „Dokumentationshilfe“ ins Boot holen – das kann jemand aus der Familie sein oder eine gute Freundin, die ab und zu beim Sortieren hilft.

Auch der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen kann helfen. Es tut gut, zu wissen, dass man mit diesen kleinen und großen Herausforderungen nicht allein ist. Die Kunst des Wegduckens ist kein persönliches Versagen, sondern oft einfach nur eine Überlebensstrategie im hektischen Pflegealltag.

Mach dir selbst Mut: Ein Hoch auf die kleinen Erfolge

Erinnern wir uns daran: Jeder Tag, an dem wir unser Bestes geben, ist ein guter Tag. Auch wenn nicht jeder Bericht lückenlos ausgefüllt ist, zählt, dass wir für unsere Liebsten da sind. Die Pflege ist kein Sprint, sondern ein Marathon, und da darf auch mal etwas auf der Strecke bleiben. Solange du dran bleibst und immer wieder aufstehst, bist du auf dem richtigen Weg.

Schlussfrage: Was ist das Chaotischste, was dir bei der Pflegeorganisation passiert ist?

Teile deine Geschichte mit uns! Vielleicht können wir gemeinsam schmunzeln und uns ein wenig gegenseitig Mut machen. Denn auch wenn es manchmal holprig ist – du machst das großartig.

Bleib stark und vergiss nicht: Du bist nicht allein.