Dienstag, 19. November 2024

Gefühlschaos gefällig? Die tägliche Achterbahnfahrt der Pflege. 🎢😅

 


Frage zum Start: Welche Emotion beschreibt deinen Tag heute am besten?

Einleitung: In der Pflege ist kein Tag wie der andere – und das gilt besonders für die Gefühlswelt. Vom Glücksmoment bis zum Frustausbruch kann es in wenigen Minuten gehen. Manchmal fühlt es sich an, als wäre man auf einem Jahrmarkt der Emotionen gelandet, von der lustigen Geisterbahn direkt ins Gruselkabinett der Sorgen. Aber genau das macht die Pflege so einzigartig und gleichzeitig so herausfordernd. Wo sonst kann man von einem Moment der tiefen Verbundenheit direkt in die Untiefen der Verzweiflung rauschen? Das Gefühlschaos ist Teil dieser Reise – doch du bist nicht allein auf dieser Achterbahn.

Erfahrungsbericht: „Einmal hab ich während der Pflege geweint und gelacht innerhalb einer Minute. Mein Mann hat mich dabei angeschaut und meinte nur trocken: ‚Schaust du Comedy oder hast du gerade die Pflegeplanung durchgelesen?‘“ Diese Momente kenne ich nur zu gut – dieses Wechselbad der Gefühle gehört zum Alltag einer pflegenden Person. Es gibt Tage, da läuft alles wie am Schnürchen, und man fühlt sich wie der Meister oder die Meisterin der Organisation. Und dann gibt es die Tage, an denen die kleinsten Dinge zum größten Hindernis werden.

Idee 1: Die Palette der Pflege-Emotionen
Pflegende Angehörige erleben eine riesige Bandbreite an Emotionen, die oft kaum Raum haben, verarbeitet zu werden. Hier ein kleiner „Gefühls-Karussellführer“ für den Alltag:

  • Freude: Ein kurzer Moment, in dem dein:e Angehörige:r lächelt oder sich an deinen Namen erinnert. Diese kleinen Augenblicke sind manchmal Balsam für die Seele.
  • Frustration: Wenn der ganze Einsatz, den du gibst, nicht gesehen wird – weder von den Pflegebedürftigen noch von der Gesellschaft. Du bist frustriert, weil du kämpfen musst, wo eigentlich Unterstützung sein sollte.
  • Schuldgefühle: Das Gefühl, nicht genug zu tun, obwohl du schon längst über deine Grenzen hinausgehst. Man fragt sich, ob man mehr Geduld, mehr Liebe, mehr Zeit haben sollte.
  • Dankbarkeit: Für die kleinen Fortschritte und für die Menschen, die an deiner Seite sind und dich unterstützen.
  • Traurigkeit: An manchen Tagen wird einem bewusst, wie viel sich verändert hat und wie stark die Krankheit den geliebten Menschen verändert.
  • Erleichterung: Wenn eine schwierige Situation endlich geschafft ist oder der Tag vorbei ist.

Idee 2: Gefühlsmanagement in der Pflege – Geht das?
Du fragst dich vielleicht: Wie soll ich dieses Gefühlschaos nur bewältigen? Ein paar kleine Strategien können helfen:

  • Tief durchatmen: Klingt banal, hilft aber. Einmal tief durchatmen, bevor du auf eine stressige Situation reagierst, kann oft den Unterschied machen.
  • Mini-Auszeiten: Schaffe dir kleine Oasen im Alltag. Fünf Minuten Ruhe, ein schneller Spaziergang ums Haus oder ein kurzer Moment mit einem guten Buch können Wunder wirken.
  • Sprich darüber: Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen oder in einer Selbsthilfegruppe kann helfen, die eigenen Gefühle zu ordnen und sich verstanden zu fühlen.

Wusstest Du schon? Humor hilft!
Humor ist ein unschätzbares Werkzeug in der Pflege. Lachend lassen sich schwierige Situationen viel leichter bewältigen. Studien zeigen, dass Lachen nicht nur die Stimmung hebt, sondern auch Stresshormone abbaut und die Gesundheit stärkt. Ein Lächeln hier und da, ein kleiner Scherz, selbst über die widrigsten Situationen, kann den Tag leichter machen. Tatsächlich wird Lachen sogar als Therapieform eingesetzt – es wirkt entspannend, baut Ängste ab und stärkt das Immunsystem. Zudem ist es kostenlos und immer griffbereit!

Idee 3: Gemeinsam lachen – Ein Moment der Verbundenheit
Ein weiteres Hilfsmittel im emotionalen Überlebenskoffer der Pflege ist der Humor. Wenn du das nächste Mal mit einer scheinbar ausweglosen Situation konfrontiert bist, frag dich: „Was wäre daran jetzt lustig?“ Manchmal hilft es, sich die ganze Lage einmal durch die humorvolle Brille anzuschauen. Vielleicht ist es der kleine Stolperstein, der dir den Kaffee über die Hose schüttet – und plötzlich sieht es aus wie moderne Kunst. Diese Momente können das Herz öffnen und die Situation entschärfen.

Praxis-Tipp:
Versuche bewusst, Momente des Lachens zu schaffen – ob durch eine lustige Geschichte, ein altes Fotoalbum oder einen Lieblingswitz. Das Ziel ist, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen und auch in schwierigen Phasen die Freude nicht aus den Augen zu verlieren.

Die Achterbahn der Pflege – und warum du trotzdem weitermachst
Bei all dem Gefühlschaos fragst du dich vielleicht, warum du das alles machst. Warum du Tag für Tag in diese Achterbahn steigst, obwohl du weißt, dass dir die eine oder andere Schleife den Atem rauben wird. Die Antwort liegt oft in den kleinen, kostbaren Momenten. Es sind die Augenblicke der Nähe, die dich wieder aufrichten. Die stillen Dankbarkeiten, die dich weitermachen lassen. Und auch das Wissen, dass du mit deinem Tun etwas unendlich Wertvolles gibst: menschliche Wärme, Fürsorge und Liebe.

Schlussfrage: Was war das letzte Mal, als du in der Pflege einfach nur lachen musstest? Erzähl uns deine Geschichte – denn gemeinsam lachen macht die Achterbahnfahrt der Pflege ein Stück leichter.

 

In diesem Artikel wollte ich dir zeigen, dass du nicht allein bist in deinem täglichen Gefühlschaos. Diese Achterbahnfahrt der Emotionen ist normal und gehört dazu. Es gibt keinen richtigen oder falschen Weg, die eigenen Gefühle zu erleben – wichtig ist nur, dass du sie zulässt und dich um dich selbst genauso sorgst wie um deine:n Angehörige:n.

Lass uns weiter gemeinsam stark sein und nie das Lachen vergessen, denn das ist es, was uns am Ende durch die schwierigsten Tage bringt.

Humor ist nicht nur, wenn man trotzdem lacht, sondern vor Allem, wenn man gerne lacht

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