Frage zum Start: Was ist dein
Go-to-Food, wenn’s mal wieder schnell gehen muss?
Kochen wie ein Chefkoch? Wer pflegt, weiß, wie unrealistisch das oft ist. Der Gedanke an ein perfekt zubereitetes, frisches Mahl bleibt oft ein Traum, während der Alltag mit dem Pflegealltag kollidiert. Stattdessen wird der Lieferservice zum besten Freund, und die Fertigpizza avanciert zur treuen Begleiterin durch die stressigen Tage. Doch wisst ihr was? Das ist okay! Niemand muss sich schuldig fühlen, wenn’s in der Küche mal schneller gehen muss.
Erfahrungsbericht: Pflege und
Lieferando – Ein Tag im Leben
"Nach einem besonders anstrengenden Tag
habe ich meinen Mann gefragt, was er sich zum Abendessen wünscht. Seine
Antwort? ‘Lieferando’. Tja, wer kann da schon widersprechen? Vor allem dann
nicht, wenn man den ganzen Tag von Arztterminen zu Therapien hetzt und
zwischendurch versucht, den Haushalt irgendwie am Laufen zu halten."
Dieses Szenario kennen viele von uns. Die
endlose To-do-Liste, die keinen Raum lässt, um in der Küche kreativ zu werden,
geschweige denn Zeit zu finden, frische Zutaten zu schnippeln. Manchmal ist der
beste Weg, den Tag zu überstehen, der schnellste Weg – und ja, das darf auch
mal die Tiefkühltruhe sein. In meiner Zeit als pflegende Angehörige gab es
unzählige solcher Abende, an denen ich schlichtweg keine Kraft mehr hatte. Und
wisst ihr was? Ich habe dabei eine wichtige Lektion gelernt: Manchmal bedeutet
Fürsorge auch, sich selbst zu erlauben, es einfach zu halten.
Pflege, Pizza und die
Selbstfürsorge: Ein Balanceakt
Pflege und Selbstfürsorge in Einklang zu
bringen, ist ein Drahtseilakt. Vor allem, wenn man das Gefühl hat, ständig auf
Hochtouren laufen zu müssen. Und dann ist da ja noch die Stimme im Kopf –
vielleicht klingt sie ein bisschen wie deine Oma –, die einem zuflüstert, dass
frisch gekocht und selbstgemacht doch das Beste ist. Aber seien wir ehrlich:
Wer zwischen Pflege, Job und Haushalt jongliert, hat nicht immer die Zeit oder
die Energie für den Küchenmarathon.
Gönn dir diese kleinen Erleichterungen. Eine
Tiefkühlpizza oder eine Bestellung beim Lieblingslieferdienst machen dich weder
zu einer schlechten Pflegeperson noch zu einem schlechten Menschen. Im
Gegenteil, es zeigt, dass du deine eigenen Grenzen kennst. Manchmal bedeutet
ein „Nein“ zur Küche ein „Ja“ zu sich selbst.
Gesunde Alternativen – weil es
auch einfach geht
Falls du jedoch doch mal einen Funken
Motivation verspürst, etwas Gesundes zu zaubern, ohne lange in der Küche zu
stehen, gibt es ein paar schnelle Optionen, die nur wenig Aufwand erfordern:
- Salat to Go: Fertigmischungen aus dem Supermarkt mit
ein paar Extras aufpeppen – fertig ist das leichte, gesunde Essen.
- Smoothies: Schnell alles in den Mixer werfen, und
du hast ein vitaminreiches Mahl, das sich ganz easy nebenbei trinken
lässt.
- Wraps: Tortillas mit Hummus, Gemüse und ein paar Resten vom Vortag
befüllen – geht schnell und schmeckt köstlich.
- Eier in allen Varianten: Ob Rührei, Omelett oder hartgekocht –
Eier sind fix zubereitet und liefern wertvolles Eiweiß.
Die kleine Auszeit: Mahlzeit als
Ritual
Auch wenn es nicht immer ein Festmahl ist,
versuche, das Essen zu einem kleinen Ritual zu machen. Es ist oft der einzige
Moment am Tag, an dem du wirklich durchatmen kannst. Setz dich hin, mach den
Fernseher oder das Radio an, und genieße einfach für ein paar Minuten. Selbst
die beste Tiefkühlpizza schmeckt besser, wenn du dir erlaubst, den Moment
bewusst zu erleben.
Ein Plädoyer für die Einfachheit
Die Entscheidung, manchmal den einfacheren Weg
zu wählen, ist eine Form der Selbstfürsorge. Es geht darum, sich einzugestehen,
dass es nicht immer perfekt sein muss. Und das ist nicht nur in Ordnung,
sondern oft auch genau das, was man braucht, um weiter durchzuhalten.
Du bist nicht allein in diesem Spagat – sei es
durch die Erfahrungen anderer pflegender Angehöriger oder durch Geschichten wie
die aus meinem Buch „Unser Leben zu dritt, die Demenz, er und ich“. Dort
schildere ich Situationen, die zeigen, dass es in der Pflege keine perfekten
Lösungen gibt, nur machbare. Und manchmal ist die Pizza aus dem Ofen eben die
machbarste.
Schlussfrage: Was ist dein
Geheimrezept, wenn dir die Zeit (oder die Lust) zum Kochen fehlt?
Schreib mir gerne deine Tipps und Tricks, wie
du den Alltagsstress in der Küche reduzierst. Denn manchmal sind es genau diese
kleinen Hacks, die uns durch den Tag retten.
Bleib stark und gönn dir, was du brauchst –
selbst wenn es „nur“ Pizza ist.
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