Frage zum Start: Was ist deine
cleverste Ausrede, wenn du etwas aufgeschoben hast?
Wer kennt es nicht: der Stapel an Unterlagen, der immer größer wird, und
die Erinnerung daran, dass der Pflegebericht doch noch ausgefüllt werden muss.
Pflegeberichte schreiben, Dokumente ordnen, Listen aktualisieren – das ist
vermutlich der langweiligste Teil der Pflege, aber wehe, der Zettel mit den
Medikamentendosen ist weg. Dann bricht Panik aus, als wäre der Hund mit den
Autoschlüsseln weggelaufen.
Pflegeorganisation: Die
unterschätzte Kunst des Improvisierens
Pflegende Angehörige sind nicht nur Betreuer,
Pfleger und emotionale Stütze – sie sind auch ungekrönte Meister der
Dokumentation, Event-Koordination und des „Papiere wiederfinden“. Dass sich
dabei ab und an etwas vertauscht, ist fast schon vorprogrammiert.
Hier ist ein persönlicher Erfahrungsbericht:
„Ich habe schon mal aus Versehen das Rezept für den Arztbesuch mit der
Einkaufsliste vertauscht. Der Arzt war irritiert, warum ich 2 Liter Milch und
eine Tafel Schokolade brauchte, und der Kassierer beim Supermarkt hat sich bei
'Physiotherapie, zweimal wöchentlich' auch nicht besser gefühlt.“ Vielleicht
kennst du solche Momente ja auch?
Der Alltag in der Pflege ist ohnehin oft
chaotisch genug. Zwischen Pflege und Alltagsorganisation bleibt oft wenig Zeit,
um auch noch alles schriftlich festzuhalten. Dabei wissen wir alle, wie wichtig
es ist, alles genau zu dokumentieren. Aber wer kann sich schon darauf
konzentrieren, wenn der Alltag von einem Moment zum nächsten, ständig neue
Überraschungen bereithält?
Tipps für die
Pflegeorganisation: So wird das Dokumentieren leichter
1. Struktur ist das A und O:
Versuche, feste Zeiten für die Dokumentation einzuplanen. Morgens beim ersten
Kaffee oder abends, bevor du ins Bett gehst – ein kurzer Moment reicht oft
schon, um den Tag grob zusammenzufassen.
2. Digitale Helfer nutzen:
Apps wie MediSafe für die Medikamente oder Allesclara für Pflegehilfe, bieten
Möglichkeiten, Pflegeberichte und Medikamentenpläne digital festzuhalten und
Hilfe bei Pflegefreagen zu bekommen. So verlierst du keine Zettel mehr, und die
wichtigen Infos sind immer griffbereit.
3. Alles an einem Ort: Schaff dir einen festen Platz
für alle Pflegeunterlagen – einen Ordner oder eine Mappe, die immer am gleichen
Ort steht. So reduzierst du die Suche und sparst Zeit.
4. Humor hilft: Nimm die Fehler gelassen. Es
ist okay, wenn mal was durcheinander gerät. Denn am Ende des Tages zählt, dass
du dein Bestes gibst – und das tust du!
Herausforderung der Pflege: Die
unsichtbare Last
Pflegende Angehörige leisten unendlich viel,
ohne dafür oft die Anerkennung zu bekommen, die sie verdienen. Sie jonglieren
zwischen Haushalt, Pflege und eigener Gesundheit, und oft bleibt das Gefühl,
nichts richtig gemacht zu haben. Aber denk daran: Der Bericht ist nicht alles.
Du bist mehr als die Summe deiner ausgefüllten Formulare.
Lass dich nicht entmutigen
Ich selbst habe oft erlebt, wie schwer es ist,
alles gleichzeitig zu schaffen. Gerade als ich noch selbst mitten in der Pflege
meiner Liebsten war, hat mich die Dokumentation oft überfordert. Einmal habe
ich sogar versehentlich den Medikamentenplan mit dem Kalender meiner Tochter
verwechselt. Plötzlich stand im Pflegebericht, dass meine Mutter an einem
Samstagvormittag zum Ballettunterricht muss. Ich kann heute darüber lachen,
aber in dem Moment war ich nur noch verzweifelt.
Meine Erfahrung zeigt mir, dass es nicht um
Perfektion geht, sondern darum, weiterzumachen, auch wenn es holprig wird.
Gerade in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit begegne ich oft Menschen, die denken,
sie müssten alles perfekt im Griff haben. Doch genau das ist ein Trugschluss.
Was wir brauchen, ist weniger Perfektionismus und mehr Selbstmitgefühl.
Fun Fact: Jeder pflegende Angehörige ist auch irgendwie ein Akten-Manager und
Event-Koordinator– nur eben unbezahlt und ohne die schicken Visitenkarten.
Vielleicht sollten wir uns selbst mal welche drucken lassen: „Meister des
Alltagschaos“ oder „Dokumentationsheld des Jahres“ – klingt doch gut, oder?
Wenn der Frust überhandnimmt –
was hilft wirklich?
Manchmal ist es einfach zu viel. Der Stress
steigt, der Stapel an Dokumenten wächst, und dann fällt auch noch der Drucker
aus. Das sind die Momente, in denen es wichtig ist, Hilfe anzunehmen oder um
Unterstützung zu bitten. Vielleicht kannst du dir eine kleine
„Dokumentationshilfe“ ins Boot holen – das kann jemand aus der Familie sein
oder eine gute Freundin, die ab und zu beim Sortieren hilft.
Auch der Austausch mit anderen pflegenden
Angehörigen kann helfen. Es tut gut, zu wissen, dass man mit diesen kleinen und
großen Herausforderungen nicht allein ist. Die Kunst des Wegduckens ist kein
persönliches Versagen, sondern oft einfach nur eine Überlebensstrategie im
hektischen Pflegealltag.
Mach dir selbst Mut: Ein Hoch
auf die kleinen Erfolge
Erinnern wir uns daran: Jeder Tag, an dem wir
unser Bestes geben, ist ein guter Tag. Auch wenn nicht jeder Bericht lückenlos
ausgefüllt ist, zählt, dass wir für unsere Liebsten da sind. Die Pflege ist
kein Sprint, sondern ein Marathon, und da darf auch mal etwas auf der Strecke
bleiben. Solange du dran bleibst und immer wieder aufstehst, bist du auf dem
richtigen Weg.
Schlussfrage: Was ist das
Chaotischste, was dir bei der Pflegeorganisation passiert ist?
Teile deine Geschichte mit uns! Vielleicht
können wir gemeinsam schmunzeln und uns ein wenig gegenseitig Mut machen. Denn
auch wenn es manchmal holprig ist – du machst das großartig.
Bleib stark und vergiss nicht: Du bist nicht
allein.
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