Montag, 3. März 2025

Pflege in Patchwork-Familien: Wer ist eigentlich verantwortlich? 🧩

 

Frage zum Start:

Hast du in deiner Familie schon einmal erlebt, dass Pflege zur „Teamaufgabe“ wurde – aber plötzlich wusste niemand so richtig, wer was machen sollte?

Einleitung:

Patchwork-Familien sind bunt, vielfältig und oft wunderbar chaotisch. Doch wenn es um das Thema Pflege geht, wird aus diesem bunten Mosaik schnell ein komplexes Puzzle.
Wer ist zuständig? Die leiblichen Kinder? Die Stiefkinder? Der neue Partner oder die Ex-Partnerin?
Das Ergebnis: Jeder :r fühlt sich bis zu einem gewissen Grad verantwortlich – aber niemand so richtig. 🤷‍♂️🤷‍♀️
Pflege in Patchwork-Familien ist nicht nur eine organisatorische Herausforderung, sondern vor allem eine emotionale.

Das emotionale Minenfeld: Pflege trifft Familiengeschichte

In Patchwork-Konstellationen gibt es oft ungelöste Spannungen aus der Vergangenheit .

  • Alte Konflikte, die nie richtig besprochen wurden.
  • „Verborgene“ Eifersucht: „Warum kümmerte sie sich mehr um ihren Stiefvater als um ihren eigenen?“
  • Unterschiedliche Erwartungen: „Ich dachte, du regelst das.“„Wieso ich? Das ist doch DEINE Mutter.“

Die Pflege wird so schnell zur Bühne für alte Konflikte. Das Problem? Die Hauptrolle sollte eigentlich der pflegebedürftige Mensch spielen – nicht die Familiengeschichte.


Eine kleine Geschichte: 

„Die Tupperdose des Anstoßes“ 🥴Sabine, ihr Ex-Mann Martin und Martins neue Partnerin Jana kümmern sich gemeinsam um Martins Mutter. Ein echtes Patchwork-Pflegeprojekt.

Eines Tages gibt es Streit – aber nicht über die Pflege, die Medikamente oder den Pflegedienst. Nein, der Streit entbrennt wegen… einer Tupperdose.
Martin: „Das ist meine Dose!“
Jana: „Nein, die gehört Sabine.“
Sabine: „Ehrlich gesagt ist es mir egal, wer sie kauft, solange jemand den Salat darin mitbringt.“

Nach einem Moment betretenen Schweigens fangen alle an zu lachen. Weil es nicht um die Tupperdose geht. Sondern um all die unausgesprochenen Dinge dahinter.

Und genau das passiert oft in Patchwork-Familien: Der eigentliche Stress ist nicht der Salat, sondern die Vergangenheit. 🥗


Herausforderungen in der Patchwork-Pflege

  1. Unklare Zuständigkeiten:
    Niemand weiß genau, wer wofür verantwortlich ist.
  2. Emotionale Altlasten:
    Alte Konflikte, unausgesprochene Vorwürfe oder Eifersucht machen die Pflege zusätzlich schwer.
  3. Unterschiedliche Vorstellungen von „richtiger“ Pflege:
    „Ich finde, Mama braucht einen Pflegedienst.“
    „Quatsch, ich mache das schon.“
    Ergebnis? Streit – und der Fokus geht verloren.
  4. Das unsichtbare Schuldgefühl:
    Viele fühlen sich schuldig, weil sie das Gefühl haben, nicht genug zu tun. Oder weil sie glauben, „bessere“ Kinder, Partner :innen oder Stiefeltern sein zu müssen.

Tipps: Wie Pflege in Patchwork-Familien gelingen kann

  1. Klartext reden – auch wenn's unbequem ist:
    Offene Gespräche helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Wer übernimmt welche Aufgabe? Wer braucht Unterstützung?
  2. Rollen definieren:
    Nicht jeder muss alles machen. Verteile die Aufgaben so, dass sie zu den Stärken der einzelnen Personen passen.
  3. Emotionen ernst nehmen:
    Es ist okay, wenn alte Konflikte hochkommen. Aber: Nicht während des Pflegethemas austragen. Holt euch ggf. Unterstützung (Mediation, Familienberatung).
  4. Humor als Ventil:
    Manchmal hilft ein Lachen mehr als ein langes Gespräch. Nicht, weil die Situation lustig ist – sondern weil Humor entlastet ist. 😂
  5. Das Ziel nicht aus den Augen verlieren:
    Es geht nicht darum, alte Rechnungen zu begleichen. Es geht darum, dass der Mensch, der Pflege braucht, gut versorgt ist.

Pflege bedeutet nicht immer „lieben“ – aber respektieren

In Patchwork-Familien muss man nicht alle lieben. Aber es hilft, wenn man sie respektiert.
Respekt bedeutet:

  • Zuhören, auch wenn man anderer Meinung ist.
  • Kompromisse finden, auch wenn's schwerfällt.
  • Akzeptieren, dass nicht jeder die gleiche Kunst hat, Liebe oder Fürsorge zu zeigen.


Abschluss:

Pflege in Patchwork-Familien ist oft kompliziert. Aber auch komplizierte Familien können ein gutes Team sein – wenn sie es wollen.
Denn Pflege ist nicht die Aufgabe von Einzelnen. Sie ist Teamarbeit. 💪

Frage:

Kennst du Pflegekonflikte in Patchwork-Familien? Welche Lösungen haben bei dir funktioniert? Oder hast du eine Erfahrung, die du teilen möchtest? Deine Geschichte könnte anderen helfen, die gerade mitten im „Pflege-Patchwork“ stecken. 💬


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