Frage zum Start: Wie viele Dinge kannst du gleichzeitig machen, ohne dass alles schiefgeht?
Einleitung: Für pflegende Angehörige ist Multitasking keine Superkraft, sondern
Alltag. Eine E-Mail beantworten, während das Abendessen brutzelt, und
gleichzeitig das Fernsehprogramm für den pflegebedürftigen Vater entschlüsseln?
Willkommen im echten Leben! Pflegende Angehörige kennen diesen Balanceakt aus
dem Effeff. Sie meistern ihn oft, ohne darüber nachzudenken, weil sie es
müssen. Doch was macht dieser Dauerzustand mit einem Menschen, und wie gelingt
es trotzdem, den Kopf über Wasser zu halten?
Erfahrungsbericht: „Ja, ich habe schon mal die Zahnpasta im Kühlschrank gefunden – und
nein, ich habe keine Ausreden mehr.“ Solche Geschichten hören wir immer wieder
von pflegenden Angehörigen, die sich zwischen Alltag und Pflege durchkämpfen.
So wie Anja, 45, die neben ihrem Vollzeitjob noch für ihre Mutter da ist. Sie
erzählt: „Ich jongliere zwischen Telefonkonferenzen und dem Weckruf meiner
Mutter, dass sie das Mittagessen vergessen hat. Manchmal frage ich mich, ob ich
noch alles richtig mache oder einfach nur durchhalte.“
Pflegende Angehörige wie Anja sind wahre
Multitasking-Meister. Sie schlüpfen täglich in verschiedene Rollen – Manager,
Köchinnen, Krankenpfleger und manchmal auch Entertainer. Fehler passieren. Wer
kennt es nicht, das Gefühl, einen wichtigen Termin vergessen zu haben, weil man
mit den Gedanken beim nächsten Arztbesuch war? Oder das Essen anbrennen zu
lassen, weil man im Kopf noch die Einkaufsliste durchgeht?
Fakten mit Augenzwinkern: Unterschätze nie die Power von Menschen, die jeden Tag den Spagat
zwischen Familie, Job und Pflege schaffen. Wissenschaftlich erwiesen: Sie haben
die doppelte Menge an Geduld (oder Nerven aus Stahl). Eine Studie zeigt, dass
pflegende Angehörige durchschnittlich 36 Stunden pro Woche für Pflegeaufgaben
aufbringen – fast eine zweite Vollzeitstelle! Doch dabei bleibt es nicht: Sie
managen noch ihren eigenen Alltag, kümmern sich um ihre Partnerschaft und
versuchen, Zeit für sich selbst zu finden (Spoiler: Letzteres gelingt selten).
Doch trotz all dieser Herausforderungen hat
die Forschung auch Positives zu berichten. Eine US-Studie fand heraus, dass
pflegende Angehörige oft eine besondere Resilienz entwickeln – also die
Fähigkeit, sich nach Rückschlägen wieder aufzurichten. Diese "Nerven aus
Stahl" entstehen aus der Notwendigkeit, immer weiterzumachen. Einmal in
Bewegung, lassen sie sich so leicht nicht stoppen!
Ideen und Vorschläge: Hier sind einige Tipps, wie man den Multitasking-Alltag etwas
entspannter gestalten kann:
1. Prioritäten setzen: Nicht alles muss sofort
erledigt werden. Fokussiere dich auf die wichtigsten Aufgaben und lass weniger
Dringendes bewusst liegen. Das kann helfen, Stress zu reduzieren.
2. Delegieren, wo es geht:
Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche. Freunde, Familie oder Nachbarn
können kleine Aufgaben übernehmen. Eine Mahlzeit liefern lassen oder jemanden
bitten, den Einkauf zu übernehmen, kann schon viel Entlastung bringen.
3. Routine schaffen: Routine kann helfen, den Alltag
strukturierter zu gestalten. Ein fester Tagesablauf gibt Sicherheit – nicht nur
dir, sondern auch der pflegebedürftigen Person.
4. Technik nutzen: Von Erinnerungs-Apps über
Notiz-Tools bis hin zu smarten Haushaltsgeräten – Technik kann den Alltag enorm
erleichtern. Sprachgesteuerte Assistenten können Einkaufslisten führen,
Erinnerungen setzen und für Unterhaltung sorgen.
5. Selbstfürsorge ernst nehmen:
Kleine Auszeiten sind wichtig. Plane jeden Tag ein paar Minuten nur für dich
ein, sei es für einen kurzen Spaziergang, ein Telefonat mit einer Freundin oder
eine Tasse Tee in Ruhe. Auch wenn es schwerfällt: Diese Momente sind wichtig,
um neue Kraft zu schöpfen.
6. Netzwerke nutzen: Der Austausch mit anderen
pflegenden Angehörigen kann unglaublich wertvoll sein. In Selbsthilfegruppen
oder Online-Communities findet man Verständnis, Tipps und manchmal auch das
dringend benötigte Ventil zum Dampfablassen.
Was macht der
Multitasking-Alltag mit uns?
Der ständige Spagat zwischen verschiedenen Aufgaben kann zu einem Burnout
führen, wenn man nicht aufpasst. Pflegende Angehörige sind besonders gefährdet,
da sie oft die eigenen Bedürfnisse hintanstellen. Stresshormone wie Cortisol
schießen in die Höhe, die Schlafqualität leidet und irgendwann macht der Körper
schlapp. Daher ist es wichtig, regelmäßig innezuhalten und zu prüfen, wie es
einem selbst geht.
Du bist keine Maschine – auch wenn es sich
manchmal so anfühlt. Lass dich nicht unterkriegen, sondern suche dir
Unterstützung. Die Erfahrung zeigt, dass Hilfe oft da ist, wo man sie nicht
erwartet: Beim Arzt, in Pflegeberatungsstellen oder sogar beim Arbeitgeber, der
Verständnis zeigt, wenn du deine Situation offen ansprichst.
Schlussfrage: Was würdest du tun, wenn du plötzlich drei zusätzliche Hände hättest?
Die meisten pflegenden Angehörigen würden wahrscheinlich erstmal tief
durchatmen und dann überlegen, ob die neuen Hände beim Putzen, Tragen oder
vielleicht doch lieber bei einer ausgiebigen Massage für die verspannten
Schultern helfen könnten.
Fazit: Multitasking ist für pflegende Angehörige kein Luxus, sondern Alltag.
Doch bei all dem Jonglieren sollte die eigene Gesundheit nicht auf der Strecke
bleiben. Achte auf dich, fordere Unterstützung ein und gib dich nicht damit
zufrieden, nur irgendwie durchzukommen. Du machst einen unglaublichen Job –
jeden Tag!
Dieser Newsletter erinnert uns daran, dass wir
als pflegende Angehörige oft weit mehr leisten, als uns bewusst ist. Es ist
okay, auch mal nicht alles perfekt zu schaffen. Und wer weiß, vielleicht sind
es am Ende gerade die kleinen Fehler, die uns daran erinnern, dass wir auch nur
Menschen sind.
Meine Bitte an Dich: Bitte bleib gesund!
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