Freitag, 18. Oktober 2024

Multitasking? Pflegende nennen das Alltag. 🧑‍🍳👩‍💼👵

 


Frage zum Start: Wie viele Dinge kannst du gleichzeitig machen, ohne dass alles schiefgeht?

Einleitung: Für pflegende Angehörige ist Multitasking keine Superkraft, sondern Alltag. Eine E-Mail beantworten, während das Abendessen brutzelt, und gleichzeitig das Fernsehprogramm für den pflegebedürftigen Vater entschlüsseln? Willkommen im echten Leben! Pflegende Angehörige kennen diesen Balanceakt aus dem Effeff. Sie meistern ihn oft, ohne darüber nachzudenken, weil sie es müssen. Doch was macht dieser Dauerzustand mit einem Menschen, und wie gelingt es trotzdem, den Kopf über Wasser zu halten?

Erfahrungsbericht: „Ja, ich habe schon mal die Zahnpasta im Kühlschrank gefunden – und nein, ich habe keine Ausreden mehr.“ Solche Geschichten hören wir immer wieder von pflegenden Angehörigen, die sich zwischen Alltag und Pflege durchkämpfen. So wie Anja, 45, die neben ihrem Vollzeitjob noch für ihre Mutter da ist. Sie erzählt: „Ich jongliere zwischen Telefonkonferenzen und dem Weckruf meiner Mutter, dass sie das Mittagessen vergessen hat. Manchmal frage ich mich, ob ich noch alles richtig mache oder einfach nur durchhalte.“

Pflegende Angehörige wie Anja sind wahre Multitasking-Meister. Sie schlüpfen täglich in verschiedene Rollen – Manager, Köchinnen, Krankenpfleger und manchmal auch Entertainer. Fehler passieren. Wer kennt es nicht, das Gefühl, einen wichtigen Termin vergessen zu haben, weil man mit den Gedanken beim nächsten Arztbesuch war? Oder das Essen anbrennen zu lassen, weil man im Kopf noch die Einkaufsliste durchgeht?

Fakten mit Augenzwinkern: Unterschätze nie die Power von Menschen, die jeden Tag den Spagat zwischen Familie, Job und Pflege schaffen. Wissenschaftlich erwiesen: Sie haben die doppelte Menge an Geduld (oder Nerven aus Stahl). Eine Studie zeigt, dass pflegende Angehörige durchschnittlich 36 Stunden pro Woche für Pflegeaufgaben aufbringen – fast eine zweite Vollzeitstelle! Doch dabei bleibt es nicht: Sie managen noch ihren eigenen Alltag, kümmern sich um ihre Partnerschaft und versuchen, Zeit für sich selbst zu finden (Spoiler: Letzteres gelingt selten).

Doch trotz all dieser Herausforderungen hat die Forschung auch Positives zu berichten. Eine US-Studie fand heraus, dass pflegende Angehörige oft eine besondere Resilienz entwickeln – also die Fähigkeit, sich nach Rückschlägen wieder aufzurichten. Diese "Nerven aus Stahl" entstehen aus der Notwendigkeit, immer weiterzumachen. Einmal in Bewegung, lassen sie sich so leicht nicht stoppen!

Ideen und Vorschläge: Hier sind einige Tipps, wie man den Multitasking-Alltag etwas entspannter gestalten kann:

1.     Prioritäten setzen: Nicht alles muss sofort erledigt werden. Fokussiere dich auf die wichtigsten Aufgaben und lass weniger Dringendes bewusst liegen. Das kann helfen, Stress zu reduzieren.

2.     Delegieren, wo es geht: Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche. Freunde, Familie oder Nachbarn können kleine Aufgaben übernehmen. Eine Mahlzeit liefern lassen oder jemanden bitten, den Einkauf zu übernehmen, kann schon viel Entlastung bringen.

3.     Routine schaffen: Routine kann helfen, den Alltag strukturierter zu gestalten. Ein fester Tagesablauf gibt Sicherheit – nicht nur dir, sondern auch der pflegebedürftigen Person.

4.     Technik nutzen: Von Erinnerungs-Apps über Notiz-Tools bis hin zu smarten Haushaltsgeräten – Technik kann den Alltag enorm erleichtern. Sprachgesteuerte Assistenten können Einkaufslisten führen, Erinnerungen setzen und für Unterhaltung sorgen.

5.     Selbstfürsorge ernst nehmen: Kleine Auszeiten sind wichtig. Plane jeden Tag ein paar Minuten nur für dich ein, sei es für einen kurzen Spaziergang, ein Telefonat mit einer Freundin oder eine Tasse Tee in Ruhe. Auch wenn es schwerfällt: Diese Momente sind wichtig, um neue Kraft zu schöpfen.

6.     Netzwerke nutzen: Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen kann unglaublich wertvoll sein. In Selbsthilfegruppen oder Online-Communities findet man Verständnis, Tipps und manchmal auch das dringend benötigte Ventil zum Dampfablassen.

Was macht der Multitasking-Alltag mit uns? Der ständige Spagat zwischen verschiedenen Aufgaben kann zu einem Burnout führen, wenn man nicht aufpasst. Pflegende Angehörige sind besonders gefährdet, da sie oft die eigenen Bedürfnisse hintanstellen. Stresshormone wie Cortisol schießen in die Höhe, die Schlafqualität leidet und irgendwann macht der Körper schlapp. Daher ist es wichtig, regelmäßig innezuhalten und zu prüfen, wie es einem selbst geht.

Du bist keine Maschine – auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Lass dich nicht unterkriegen, sondern suche dir Unterstützung. Die Erfahrung zeigt, dass Hilfe oft da ist, wo man sie nicht erwartet: Beim Arzt, in Pflegeberatungsstellen oder sogar beim Arbeitgeber, der Verständnis zeigt, wenn du deine Situation offen ansprichst.

Schlussfrage: Was würdest du tun, wenn du plötzlich drei zusätzliche Hände hättest? Die meisten pflegenden Angehörigen würden wahrscheinlich erstmal tief durchatmen und dann überlegen, ob die neuen Hände beim Putzen, Tragen oder vielleicht doch lieber bei einer ausgiebigen Massage für die verspannten Schultern helfen könnten.

Fazit: Multitasking ist für pflegende Angehörige kein Luxus, sondern Alltag. Doch bei all dem Jonglieren sollte die eigene Gesundheit nicht auf der Strecke bleiben. Achte auf dich, fordere Unterstützung ein und gib dich nicht damit zufrieden, nur irgendwie durchzukommen. Du machst einen unglaublichen Job – jeden Tag!

Dieser Newsletter erinnert uns daran, dass wir als pflegende Angehörige oft weit mehr leisten, als uns bewusst ist. Es ist okay, auch mal nicht alles perfekt zu schaffen. Und wer weiß, vielleicht sind es am Ende gerade die kleinen Fehler, die uns daran erinnern, dass wir auch nur Menschen sind.

Meine Bitte an Dich: Bitte bleib gesund!


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