Donnerstag, 6. Februar 2025

 

gestaltet von Hanna Fiedler mit Unterstützung der KI 

Unsichtbare Held:innen: Die vergessenen Geschwister in der Pflege 🤷‍♂️🤷‍♀️

Frage zum Start: Warst du selbst schon mal in der Situation, dass du dich „unsichtbar“ gefühlt hast, weil die Aufmerksamkeit auf jemanden anderen gerichtet war? Oder kennst du jemanden, dem es so geht?


Einleitung:
Wenn ein Kind zu betreuen oder pflegebedürftig ist, richtet sich oft die ganze Aufmerksamkeit der Familie auf diese Person. Das ist verständlich – aber was passiert mit den anderen Geschwistern? Mit Kindern, die gesund sind, „funktionieren“ und scheinbar keine zusätzliche Unterstützung brauchen?

Diese unsichtbaren Held :innen übernehmen oft stille Rollen: Sie sind die „Vernünftigen“, die „Anpassungsfähigen“, die „Unkomplizierten“. Aber genau hier liegt das Problem – sie gehen in der Fürsorge für das pflegebedürftige Geschwisterkind unter.


Die doppelte Last: Verantwortung und Unsichtbarkeit

Für Geschwister von pflegebedürftigen Kindern oder Erwachsenen ist es oft ein Balanceakt:

  • Sie wollen nicht zur Last fallen.
  • Sie wollen die Eltern nicht zusätzlich belasten.
  • Sie fühlen sich schuldig, weil sie gesund sind.

Sie entwickeln eine unglaubliche Reife, Empathie und oft ein hohes Verantwortungsgefühl. Doch gleichzeitig kämpfen sie mit dem Gefühl, nicht gesehen zu werden.


Wenn „brav sein“ zur Strategie wird

Viele dieser Kinder oder Jugendlichen lernen früh: „Wenn ich brav bin, mache ich es meinen Eltern leichter.“ Sie stellen ihre eigenen Bedürfnisse zurück, um den familiären Frieden zu bewahren.

Das Ergebnis?

  • Emotionale Überforderung: Sie schlucken ihre Gefühle runter, bis sie sich innerlich leer fühlen.
  • Selbstzweifel: Sie fragen sich, ob ihre eigenen Sorgen überhaupt wichtig genug sind.
  • Überangepasstheit: Sie entwickeln Perfektionismus, um wenigstens irgendwo „gut genug“ zu sein.

Eine kleine Geschichte: „Die Sache mit dem unsichtbaren Sandwich“ 🥪

Lena ist 15. Sie hat einen jüngeren Bruder, Tim, der an einer schweren chronischen Erkrankung leidet. Der Alltag der Familie dreht sich um Tim: Arzttermine, Therapien, Medikamente.

Eines Tages packt Lena in der Früh ein liebevoll belegtes Sandwich für die Schule – mit genau den Zutaten, die sie mag. In der Pause freut sie sich darauf, endlich einen kleinen Moment nur für sich zu haben. Als sie in die Tasche greift – leer. Stattdessen ein Zettel: „Sorry, hab's Tim gegeben.“ Er hat heute einen anstrengenden Tag. Mama."

Lena lacht kurz bitter. Selbst das Sandwich hat mehr Aufmerksamkeit bekommen als ich, denkt sie. Später erzählt sie die Geschichte ihrer besten Freundin – und lacht dabei herzhaft. Weil Humor oft der einzige Weg ist, mit diesen Gefühlen umzugehen.


Wie können wir die unsichtbaren Held :innen sichtbar machen?

  1. Zuhören – wirklich zuhören:
    Nicht nur fragen: „Wie war dein Tag?“, sondern auch: „Wie fühlst du dich dabei?“ Weil zuhören mehr ist, als hinhören"
  2. Qualitätszeit schaffen:
    Auch kleine Rituale können helfen. Ein Spaziergang, ein gemeinsamer Filmabend 🎥 oder einfach ein Gespräch ohne Ablenkung.
  3. Gefühle ernst nehmen:
    „Du hast doch nichts zu meckern“ ist das Schlimmste, das man sagen kann. Gefühle sind niemals „falsch“, auch wenn sie unangenehm sind.
  4. Schuldgefühle enttabuisieren:
    Viele Geschwister fühlen sich schuldig, wenn sie glücklich sind. Es ist wichtig zu vermitteln: Du darfst Freude empfinden, auch wenn es deinem Bruder/deiner Schwester schlecht geht.

Warum Humor so wichtig ist

Humor ist oft das Rettungsboot, wenn die Emotionen überkochen. Ein Lachen kann Spannung lösen, die Dinge in ein anderes Licht rücken und den Alltag erträglicher machen.

Tipp:
Ermutige Geschwister, ihre eigenen „Fun-Facts“ über den Pflegealltag zu sammeln. Manchmal ist der größte Trost, über das Absurde zu lachen. 🤭


Erinnerung:

Horch einfach noch einmal rein und gib es an pflegende Geschwisterkinder weiter: 

"Unsere jungen Helden"


Abschluss:

Die unsichtbaren Held :innen in der Pflege brauchen kein Mitleid, sondern Sichtbarkeit. Sie brauchen Räume, in denen sie gehört, gesehen und verstanden werden. ❤️

Frage zur Interaktion: Kennst du ein „unsichtbares Geschwisterkind“? Oder warst du selbst in dieser Rolle? Teile deine Erfahrungen – vielleicht ist deine Geschichte genau das, was jemand anderes heute hören muss. ✨

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