Dienstag, 4. Februar 2025

Gestaltet: Hanna Fiedler, mit Unterstützung der KI
 

Zwischen den Generationen: Wenn Kinder zu Pflegepersonen werden 👧👴


Frage zum Start: 

Kennst du Kinder oder Jugendliche, die schon Verantwortung in der Pflege übernehmen? Oder warst du vielleicht selbst in so einer Situation?

Einleitung:

Wenn wir an pflegende Angehörige denken, kommen uns am häufigsten Bilder von Erwachsenen in den Sinn, die sich um ihre betagten Eltern kümmern. Doch es gibt eine stille Gruppe von Held:innen, die oft übersehen wird: Kinder und Jugendliche, die 

Pflegeaufgaben übernehmen. 🦸‍♂️🦸‍♀️

Ob es um die Unterstützung von Großeltern, kranken Eltern oder Geschwistern mit besonderen Bedürfnissen geht – junge Menschen leisten oft Unglaubliches. Sie wachsen in Rollen hinein, für die es weder Schulbücher noch Tutorials gibt.

Die unsichtbare Last: Was es bedeutet, jung zu pflegen

Für Kinder ist Pflege nicht „nur“ eine Aufgabe – sie wird schnell zum Alltag. Während andere nach der Schule zum Fußballtraining gehen oder mit Freund :innen abhängen, wissen junge Pflegende genau: Zuhause wartet Verantwortung.

  • Hausaufgaben? Ja, aber erst, wenn die Medikamente sortiert sind.
  • Freizeit? Nur wenn Oma gerade einen guten Tag hat.
  • Sorgen? Mehr, als man in ein Teenagerherz packen sollte. 💔

Das Problem? Viele von ihnen merken gar nicht, wie groß ihre Aufgabe wirklich ist. Für sie ist es einfach „normal“.

Kleine Erwachsene im Kinderkörper

Kinder in Pflegerollen entwickeln oft eine enorme Reife. Sie können besser die Medikamente nutzen als der durchschnittliche Erwachsene und haben ein Feingefühl, das man nicht lernen kann. Doch genau das kann zum Problem werden:

  • Sie vergessen, dass sie selbst noch Kinder sind.
  • Sie fühlen sich schuldig, wenn Sie Zeit für sich selbst wollen.
  • Sie trauen sich nicht, um Hilfe zu bitten, weil sie denken, es wird von ihnen erwartet.

Eine kleine Geschichte: „Opa, du bist nicht der Boss hier!“ 😄

Max ist 13. Sein Opa, bei dem er nach der Schule oft ist, hat eine Demenzdiagnose. An einem Nachmittag entscheidet Opa, dass es „jetzt aber Zeit für den Sonntagsbraten“ ist – nur dass eben  Dienstag ist. Max, der eigentlich Mathe lernen müsste, findet sich plötzlich in einer Küchenschlacht wieder: Opa schält rohe Kartoffeln mit der Brotschneidemaschine, während Max versucht, das Chaos zu bändigen.

Nach zehn Minuten Desaster ruft Max laut: „Opa, du bist nicht der Boss hier! Ich bin der Chefkoch!“ Opa hält inne, schaut ihn an und lacht. „Na gut, dann hol mir meinen Küchenhut, Chef!“

Moral der Geschichte? Humor ist oft der Rettungsanker in Momenten, die eigentlich zum Weinen wären. Und Max? Der wird in Mathe nie ein 'Sehr gut' schreiben, aber dafür ein Diplom in Geduld.

Wie können wir junge Pflegende unterstützen?

  1. Erkennen, dass sie Hilfe brauchen:
    Viele Kinder sagen nicht von sich aus, dass sie überfordert sind. Erwachsene müssen genau hinhören und hinschauen.
  2. Zeit für Kind-Sein schaffen:
    Auch wenn sie Verantwortung tragen – sie brauchen Auszeiten, in denen sie einfach nur Kinder sein dürfen.
  3. Offene Gespräche:
    Reden hilft. Über Gefühle, Ängste und den Druck, den sie spüren. Es ist okay, zu sagen: „Das ist viel für dich.“
  4. Netzwerke und Unterstützung:
    Schulen, Vereine oder Selbsthilfegruppen können Entlastung bieten. Manchmal hilft es schon, wenn jemand versteht, was sie durchmachen.

Pflege als Teil des Erwachsenwerdens?

Pflege kann Kinder stark machen. Sie lernen Empathie, Verantwortungsbewusstsein und Durchhaltevermögen. Aber es darf sie nicht zerbrechen.

Tipp:
Ermutige Kinder, sich selbst wichtig zu nehmen. Ein Fußballspiel, ein Kinobesuch oder einfach ein freier Nachmittag kann Wunder wirken. 🎬⚽

Erinnerung:

In meinem Buch „Unser Leben zu dritt, die Demenz, er und ich“ erzähle ich von den kleinen Momenten der Überforderung – und von den großen Momenten des Lachens. Pflege ist anstrengend, aber sie zeigt uns auch, wie wertvoll kleine Freuden sein können.

Abschluss:

Kinder, die pflegen, sind stille Held :innen . Sie verdienen Anerkennung, Unterstützung und vor allem das Recht, auch einfach mal Kind zu sein.

Und dafür habe ich für sie einen Song kreiert (wobei mir natürlich die KI geholfen hat - bin ja keine Songwriterin, nur eine Writerin😁)

Und den Song könnt ihr hier hören: 


Übrigens: Kennst du eine Geschichte von einem jungen Menschen, der pflegt? Oder hast du selbst Erfahrungen gemacht? Teile sie in den Kommentaren – deine Erfahrungen können anderen Mut machen. ❤️

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