Frage zum Start: Hast du schon einmal erlebt, wie entlastend
es sein kann, Hilfe anzunehmen? 🤔 Vielleicht hast du ja
auch schon festgestellt, dass es manchmal genau das ist, was einem neue Kraft
gibt.
Pflegende Angehörige neigen oft dazu, alles allein stemmen
zu wollen – aus Verantwortung, aus Liebe oder schlichtweg, weil es „irgendwie
schon gehen muss“. Doch die Wahrheit ist: Du musst das nicht allein schaffen!
Unterstützung zu suchen und anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern
von Stärke. 💪
Warum Unterstützung so wichtig ist
Der Alltag mit einem demenziell erkrankten Menschen kann
kräftezehrend sein. Die ständige Präsenz, die vielen kleinen und großen
Herausforderungen – das alles zehrt an den eigenen Ressourcen. Wenn du
versuchst, alles allein zu bewältigen, läufst du Gefahr, dich selbst zu
überfordern. Doch indem du dir Unterstützung holst, schaffst du Freiräume für
dich selbst und kannst neue Kraft tanken.
Unterstützung bedeutet nicht, dass du deine Aufgabe abgibst.
Es bedeutet, dass du dir Pausen gönnst, die dringend notwendig sind, um
langfristig gesund zu bleiben. Denn nur wenn es dir gut geht, kannst du auch
weiterhin für deinen Angehörigen da sein. 🌿
Praktische Tipps, um Unterstützung zu finden
- Familie
und Freunde einbinden: Oft wissen Freunde und Verwandte gar nicht, wie
sie helfen können. Sprich sie gezielt an und verteile klare Aufgaben – sei
es der wöchentliche Einkauf 🛒 oder ein
gemeinsamer Spaziergang mit deinem Angehörigen.
- Professionelle
Hilfe in Anspruch nehmen: Pflegedienste, Tagesbetreuungen oder
Kurzzeitpflege können eine große Entlastung sein. Informiere dich über
Angebote in deiner Region.
- Selbsthilfegruppen
besuchen: Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen kann
unglaublich hilfreich sein. Du merkst, dass du nicht allein bist, und
bekommst gleichzeitig wertvolle Tipps. 💬
- Beratungsstellen
nutzen: Es gibt viele Anlaufstellen, die pflegenden Angehörigen
helfen, den Überblick über finanzielle und organisatorische
Unterstützungsmöglichkeiten zu behalten.
Eine kleine Geschichte zum Schmunzeln, so wie sie mir in
Telefonaten immer wieder erzählt werden
„Ich erinnere mich an einen Tag, an dem alles schiefging.
Mein Vater wollte partout nicht frühstücken, das Telefon klingelte
ununterbrochen, und zu allem Überfluss fiel auch noch die Waschmaschine aus.
Ich stand kurz davor, zu verzweifeln. Da klingelte es an der Tür – meine
Nachbarin stand da und sagte: „Ich habe zufällig Kuchen gebacken. Möchtest du
ein Stück?“ In diesem Moment hätte ich sie umarmen können.“
Manchmal sind es die kleinen Unterstützungen, die den
größten Unterschied machen. Ein Stück Kuchen, ein freundliches Wort oder das
Angebot, kurz mit dem Angehörigen zu plaudern – all das hilft mehr, als man
denkt. 😊
Hilfe annehmen: Warum das so schwerfällt
Viele pflegende Angehörige haben das Gefühl, dass sie
versagen, wenn sie Hilfe annehmen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Hilfe
anzunehmen zeigt, dass du Verantwortung übernimmst – nicht nur für deinen
Angehörigen, sondern auch für dich selbst. Es ist ein Zeichen von
Selbstfürsorge und Weitsicht.
Stell dir vor, du bist ein Marathonläufer. Würdest du mitten
im Lauf auf Wasser verzichten, nur weil du es allein schaffen willst? Natürlich
nicht! Genauso ist es mit Unterstützung: Sie gibt dir die nötige Energie, um
weiterzumachen.
Die emotionale Seite der Unterstützung
Unterstützung ist nicht nur eine praktische, sondern auch
eine emotionale Hilfe. Zu wissen, dass man nicht allein ist, gibt Sicherheit
und stärkt das Gefühl, getragen zu werden. Ob durch Gespräche, gemeinsame
Unternehmungen oder einfach das Wissen, dass jemand da ist – Unterstützung
wirkt auf vielen Ebenen.
Gleichzeitig ist es wichtig, sich selbst zu erlauben, Hilfe
zu suchen. Es geht nicht darum, alles perfekt zu machen, sondern darum, das
Beste zu geben – und das gelingt oft besser, wenn man nicht allein kämpft. 💛
Ein Blick in meine Erfahrung
Als ich selbst in der Situation war, meinen Mann zu
pflegen, habe ich anfangs versucht, alles allein zu schaffen. Doch irgendwann
merkte ich, dass das nicht geht. Ich lernte, Hilfe anzunehmen – sei es von
Freunden, von professionellen Pflegediensten oder durch den Austausch mit
anderen Angehörigen.
Heute setze ich mich ehrenamtlich dafür ein, anderen
Angehörigen Mut zu machen, Unterstützung zu suchen. In meinem Buch „UnserLeben zu dritt, die Demenz, er und ich“ 📖 erzähle ich von genau
diesen Momenten – von den kleinen Hilfen, die Großes bewirken können, und von
der Kraft, die man daraus schöpft.
Fazit: Gemeinsam geht es leichter
Unterstützung zu finden und anzunehmen, ist kein Zeichen von
Schwäche, sondern von Stärke. Es zeigt, dass du Verantwortung für dich selbst
und deinen Angehörigen übernimmst. Mit der richtigen Unterstützung kannst du
dir Freiräume schaffen, neue Kraft tanken und den Pflegealltag besser
bewältigen.
Frage zum Schluss: Welche Unterstützung hat dir bisher am meisten geholfen? Teile deine Erfahrungen – denn manchmal inspiriert genau das jemanden, der gerade dringend einen kleinen Schubs braucht. 💬🌟
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