Frage zum Start: Wann hast du das letzte Mal bewusst
etwas nur für dich getan – ohne schlechtes Gewissen? 🤔
Wenn du jetzt länger überlegen musst, ist es Zeit für eine kleine Erinnerung:
Du bist wichtig!
Der Pflegealltag kann dich an deine Grenzen bringen.
Zwischen den Bedürfnissen deines Angehörigen, den täglichen Verpflichtungen und
der eigenen Erschöpfung bleibt oft wenig Raum für dich selbst. Doch genau das
ist gefährlich, denn wer ständig nur gibt, läuft Gefahr, auszubrennen. Deshalb:
Selbstfürsorge ist keine Option, sondern eine
Notwendigkeit.
Warum Selbstfürsorge so wichtig ist
Stell dir vor, du bist ein Smartphone. Du funktionierst
super – solange dein Akku geladen ist. Aber was passiert, wenn du nie auflädst?
Irgendwann bist du leer. 😔(und im Bedarfsfall nicht mehr
erreichbar) Genauso ist es mit
deiner Energie. Selbstfürsorge bedeutet, rechtzeitig für neue Kraft zu sorgen,
bevor der Akku komplett leer ist.
Pflegende Angehörige neigen dazu, sich selbst
hintanzustellen. Doch wer sich selbst vernachlässigt, kann irgendwann auch
nicht mehr für andere da sein. Es geht nicht um Luxus, sondern um das Bewahren
deiner eigenen Gesundheit und Lebensfreude. Nur wenn du selbst stark bleibst,
kannst du langfristig die Kraft aufbringen, deinen Angehörigen zu unterstützen.
Praktische Tipps für mehr Selbstfürsorge im Alltag
- Kleine
Pausen einplanen: Selbst zehn Minuten können viel bewirken. Setz dich
bewusst hin, trink einen Kaffee ☕ und atme tief durch.
- Unterstützung
annehmen: Du musst nicht alles alleine schaffen. Bitte Freunde,
Familie oder professionelle Dienste um Hilfe. Hilfe anzunehmen ist kein
Zeichen von Schwäche, sondern von Klugheit. 💡
- Bewegung
als Ausgleich: Ein Spaziergang an der frischen Luft 🚶♀️
oder ein paar Dehnübungen wirken Wunder. Bewegung hilft, Stress abzubauen
und den Kopf frei zu bekommen.
- Sich
selbst etwas Gutes tun: Ob ein warmes Bad 🛁,
eine Folge deiner Lieblingsserie oder ein gutes Buch 📖
– gönn dir regelmäßig Momente, die dir Freude machen.
Eine der kleinen Geschichten aus dem Alltag, die mir in
Telefonaten erzählt wurden:
„Ich erinnere mich an einen Tag, der besonders stressig war.
Mein Vater hatte einen schlechten Tag, ich fühlte mich überfordert, und am
Abend war ich völlig ausgelaugt. Plötzlich klingelte das Telefon. Eine Freundin
war dran und sagte: „Komm, lass uns eine Runde spazieren gehen.“ Mein erster
Impuls war, abzusagen – ich hatte keine Energie mehr. Doch irgendwie überredete
sie mich, und wir gingen los.
Die frische Luft und das Gespräch taten so gut, dass ich
mich nach einer halben Stunde wie ausgewechselt fühlte. Diese kleine Pause hat
mir gezeigt, wie wichtig es ist, sich selbst Zeit zu nehmen – gerade dann, wenn
man denkt, man hätte keine.“
Emotionale Selbstfürsorge
Neben der körperlichen Selbstfürsorge ist auch die
emotionale wichtig. Pflege ist eine große Herausforderung, und es ist okay,
auch mal traurig, wütend oder frustriert zu sein. Erlaube dir, diese Gefühle
zuzulassen. Sprich mit jemandem darüber oder schreib deine Gedanken auf. Oft
hilft es, die Dinge aus dem Kopf zu bekommen, um sie besser zu verarbeiten. 📝
Außerdem: Sei liebevoll zu dir selbst. Viele pflegende
Angehörige setzen sich enorm unter Druck und sind die größten Kritiker ihrer
eigenen Leistung. Doch Perfektion ist nicht das Ziel – Menschlichkeit ist es.
Fehler sind erlaubt, und es ist okay, nicht immer alles richtig zu machen.
Selbstfürsorge ohne schlechtes Gewissen
Kennst du das Gefühl, ein schlechtes Gewissen zu haben,
sobald du dir eine Auszeit nimmst? Viele pflegende Angehörige kennen das nur zu
gut. Doch denk daran: Wenn du dich selbst um dich kümmerst, tust du das auch
für deinen Angehörigen. Denn nur mit genügend Energie kannst du weiterhin da
sein.
Selbstfürsorge ist kein Egoismus, sondern Verantwortung –
dir selbst gegenüber und den Menschen, die auf dich angewiesen sind.
Ein Blick in meine Erfahrung
Als ich selbst in der Rolle der pflegenden Angehörigen war,
habe ich oft die eigenen Bedürfnisse hintangestellt. Doch irgendwann merkte
ich, dass das so nicht weitergeht. Ich musste lernen, mir Pausen zu gönnen und
Hilfe anzunehmen. Und glaub mir, ich weiß, wie leicht das gesagt und wie schwer
das getan ist 😉) Diese Erfahrungen teile ich heute in meinem
Buch „Unser Leben zu dritt, die Demenz, er und ich“ 📖
und in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Denn ich weiß, wie wichtig es ist, auf
sich selbst zu achten – und wie schwer das manchmal fällt.
Fazit: Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben
Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Voraussetzung
dafür, dass du langfristig stark bleibst. Nimm dir bewusst Zeit für dich
selbst, gönn dir kleine Auszeiten und erinnere dich daran, dass du wichtig
bist.
Frage zum Schluss: Was tust du regelmäßig nur für dich
selbst? Teile deine Tipps und inspiriere andere – denn gemeinsam können wir den
Pflegealltag ein Stück leichter machen! 💪🌼
Bleib so stark, wie du bist und
bemerke es auch!
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