Samstag, 25. Januar 2025

Die Kunst des Loslassens: Akzeptanz und Abschied auf Raten 👀❤💔💦



Frage zum Start: Hast du dich jemals gefragt, wie man lernen kann, Stück für Stück loszulassen, ohne dabei den Halt zu verlieren? 🤔 Vielleicht hast du ja schon eigene Wege gefunden, damit umzugehen.

Im Pflegealltag mit einem demenziell erkrankten Menschen ist Loslassen eine konstante Herausforderung. Es ist ein Prozess des Abschieds auf Raten – Abschied von vertrauten Verhaltensweisen, Erinnerungen und manchmal auch von der Person, die man einst kannte. Doch gleichzeitig bedeutet Loslassen nicht aufgeben, sondern akzeptieren, was ist, und das Beste daraus machen.

Warum Akzeptanz so wichtig ist

Demenz verändert nicht nur den betroffenen Menschen, sondern auch das Leben aller, die ihn begleiten. Die Realität anzunehmen, wie sie ist, ohne ständig zu kämpfen oder zu hadern, kann enorm entlastend sein. Akzeptanz heißt, die Situation zu sehen, wie sie ist, und nicht, wie man sie sich wünscht. Das bedeutet nicht, dass man aufhört zu hoffen, sondern dass man aufhört, gegen das Unvermeidliche anzukämpfen.

Durch Akzeptanz wird der Blick frei für die positiven Momente – ein Lächeln, ein gemeinsamer Augenblick der Ruhe oder einfach die Tatsache, dass man füreinander da ist. 🌼

Praktische Tipps für das Loslassen

  • Im Hier und Jetzt leben: Konzentriere dich auf den Moment. Was zählt, ist das Jetzt – nicht das, was war, und nicht das, was kommen wird. Atme bewusst durch und sei präsent. 🧘‍♂️
  • Erinnerungen bewahren: Auch wenn dein Angehöriger sich nicht mehr an alles erinnert, kannst du die gemeinsamen Erinnerungen festhalten. Ein Fotobuch oder ein Tagebuch hilft, schöne Momente zu bewahren.
  • Rituale des Abschieds schaffen: Kleine Rituale können helfen, schrittweise loszulassen. Das kann ein abendliches Gebet sein oder das bewusste Zurücklegen eines Gegenstands, der nicht mehr gebraucht wird.

Eine kleine Geschichte zum Loslassen, die mir eine Anruferin erzählt hat:

Ich erinnere mich an einen Nachmittag, als ich verzweifelt versuchte, meinem Vater zu erklären, dass er nicht zum längst geschlossenen Geschäft gehen kann, das er früher oft besucht hatte. Er verstand es nicht, und ich merkte, wie mein Frust wuchs. Schließlich sagte ich: „Okay, Papa, wir gehen hin.“ Wir gingen spazieren, und irgendwann lenkte ich ihn auf einen anderen Weg. Er schien zufrieden, und ich lernte: Manchmal muss man nicht alles erklären oder richtigstellen. Manchmal reicht es, einfach mitzugehen.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt, wie befreiend es sein kann, nicht immer recht haben zu müssen. Loslassen bedeutet oft, den eigenen Anspruch auf Kontrolle aufzugeben – und das ist okay.

Humor als Helfer beim Loslassen

Ja, auch beim Loslassen kann Humor helfen. Manchmal sind es die absurden Momente, die einen zum Schmunzeln bringen und die Schwere nehmen. Ein humorvoller Umgang mit schwierigen Situationen bedeutet nicht, dass man sie nicht ernst nimmt – es bedeutet, dass man sich erlaubt, leichter damit umzugehen. 😊

Die emotionale Seite des Loslassens

Loslassen ist ein emotionaler Prozess, der Zeit braucht. Es ist völlig in Ordnung, Trauer, Wut oder Hilflosigkeit zu empfinden. Wichtig ist, diese Gefühle zuzulassen und nicht zu verdrängen. Sprich mit anderen darüber oder schreibe deine Gedanken auf. Manchmal hilft es, sich selbst bewusst zu sagen: „Ich mache das Beste, was ich kann.“ 💪

Auch wenn es paradox klingt: Loslassen kann Nähe schaffen. Indem du aufhörst, an alten Vorstellungen festzuhalten, kannst du dich mehr auf das konzentrieren, was noch möglich ist. Es geht nicht darum, alles zu vergessen, sondern darum, den Moment zu leben.

Ein Blick in meine Erfahrung

In meinem Buch „Unser Leben zu dritt, die Demenz, er und ich“ 📖 erzähle ich von den vielen Momenten, in denen ich lernen musste, loszulassen – von Erwartungen, von Plänen und manchmal auch von der Idee, alles unter Kontrolle zu haben. Heute unterstütze ich andere Angehörige in meiner ehrenamtlichen Tätigkeit dabei, diesen Prozess zu bewältigen. Denn Loslassen ist keine Schwäche, sondern eine Kunst, die wir alle lernen können.

Fazit: Loslassen als neue Form der Verbundenheit

Loslassen bedeutet nicht, sich zu entfernen, sondern eine neue Form der Nähe zu finden. Es heißt, die Dinge anzunehmen, wie sie sind, und trotzdem weiterzugehen – Schritt für Schritt. Akzeptanz und Humor können dabei wertvolle Begleiter sein.

Frage zum Schluss: Welche Rituale oder Strategien helfen dir, loszulassen? Teile deine Erfahrungen – denn manchmal können gerade die kleinen Geschichten Mut machen. 💬🌿


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